Der Hund - auch ein starker Wirtschaftsfaktor
Veröffentlicht von SeinerEiner in Haustier und Gesellschaft · Sonntag 21 Feb 2021
Wie die "Heimtierstudie 2019 der Frau Prof. Dr. Renate Ohr, Universität Göttingen" zeigt, gaben die Deutschen allein im Jahr 2019 insgesamt 10,7 Mrd. Euro für ihre Haustiere aus.
Der mit Abstand größte Teil davon (5,7 Milliarden Euro) fließt in den Heimtierbedarf, also Produkte für die ganz grundlegende Versorgung wie Futter, Spielzeug und Leinen.
Haustiere sind wahre Umsatztreiber!
Ausgaben für den Tierarzt, die Hundeschule, die Hundepension, die Tagespflegeeinrichtung und den Sittingdienst oder auch die Kosten für eine Bestattung sind in dem Betrag noch gar nicht inbegriffen.
Mit 210.000 Vollzeitbeschäftigungen allein im Heimtiermarkt macht dies über ein Viertel der Beschäftigten in der Automobilindustrie aus!
Die Zeiten, in denen Hunde ohne die notwendige soziale Einbindung auf Höfen vegetieren, sind ein Glück nur noch wenige Fälle.
Das Tier wird mehr und mehr zum Familienmitglied.
Ein Beispiel für diesen Mentalitätswandel: Krankenversicherungen für Hunde und Katzen, welche den Versicherungskonzernen einen Umsatz von insgesamt 630 Millionen Euro beschert.
Allein die jährliche Schutzimpfung schlägt mit rund 50 Euro zu Buche, komplexe Operationen hingegen können auch in die Tausende gehen. Haustierbesitzer lassen also viel Geld beim Tierarzt – und bringen den Veterinärmedizinern einen Umsatz von gut 2,6 Milliarden Euro ein. Nach dem grundlegenden Heimtierbedarf wie Futter erzielt dieses Segment die zweithöchsten Umsätze der Heimtierindustrie.
Nachhaltige Nahrung, Krankenversicherungen, Tagespflegeeinrichtungen u.v.m. für den Hund: Die Zahl der Angebote steigt immer weiter.
Sie sind Freizeitbegleiter, Sozialpartner, Familienmitglied und für viele Alleinstehende, gerade ältere Mitmenschen, sind sie oft ein echter und manchmal auch der einzige Lebensinhalt. Kindern geben sie die Möglichkeit, soziales Verhalten zu erlernen und Verantwortung für anderes Leben zu übernehmen. Hunde sind Spielkameraden, Beschützer, bester Kumpel und Schmusemaus. Als „Gebrauchs- und Diensthunde“ übernehmen sie bei der Polizei, bei Bergungs- und Rettungsdiensten Aufgaben, die anders nicht zu bewerkstelligen sind.
Sie werden u.a. als Blindenführhunde, als Jagd-, Assistenz-, Therapie- und Besuchshunde eingesetzt.
Ich kann verstehen, dass viele Mitmenschen dies nicht so sehen und sich hier und da über die Vierbeiner respektive deren Halter aufregen, ich kann aber nicht verstehen, wenn man seinen Unmut mit drastischen Taten zum Ausdruck bringt.
Auch ich bin nicht mit allem einverstanden und rege mich über Hundehalter auf, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner als Tretminen zurücklassen, aber ich spreche diese Menschen an und „räche“ mich nicht an den Hunden!
Wer etwas zu sagen hat, der soll dies von Angesicht zu Angesicht machen oder Portale wie diese nutzen, um auf Missstände hinzuweisen.
Auch Tiere sind „ein Produkt“ ihrer Erziehung, die allerdings vom anderen Ende der Leine zu verantworten ist!
Bevor man sich also heimtückisch und feige daran macht, Giftköder auszulegen, sollte man zuvor über die Folgen nachdenken:
- ein paar Hunde/Katzen mehr oder weniger ändert am Gesamtbestand gar nichts
- Giftköder werden auch von Wildtieren aufgenommen
- es leidet nicht nur ein Tier qualvoll, sondern stürzt auch Menschen in Verzweiflung
- Kinder erhalten kein gutes Vorbild an solchem Verhalten
- Hass erzeugt Hass und Gewalt zumeist Gegengewalt
- nimmt ein (Klein-)-kind solche Köder auf, handelt es sich bei der Tat schnell mal um einen Verbrechenstatbestand, der mit einer u.U. zweistelligen Haftstrafe geahndet werden kann
- Auf die menschliche Gesundheit wirkt sich die tierische Gesellschaft gerade bei alleinstehenden Menschen messbar positiv aus. Einer schwedischen Studie zur Folge ist das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bei den hundehaltenden Singles um elf Prozent niedriger, als bei jenen ohne einen solchen Gefährten. Und bei Menschen, die schon einmal einen Herzinfarkt erlitten hatten, erhöhten die Fellnasen die Chancen auf eine Genesung. Der Hund entlastet somit auch unsere Krankenkassen
- Es gibt nicht viele Möglichkeiten, schneller und besser mit anderen Menschen in Kontakt treten zu können, als mit dem Vermittler Hund
- und last but not least profitieren alle von den o.a. Steuereinnahmen
Für Mitmenschen, denen dies alles, aus welchem Grund auch immer, vollkommen egal ist oder denen, die trotz allem glauben, im Recht zu sein, Lebewesen zu vergiften, gibt es weiterführende Hilfe, die sie offenbar auch brauchen, denn handelten wir alle so, alles zu vernichten, was einem nicht gefällt, dann wäre diese Welt schon leer!
Nur im Dialog und dem Finden von Kompromissen werden wir Lösungen entwickeln können.
Ich freue mich auf Beiträge, die einen sachlichen und mit Achtung geführten Diskurs in Gang bringen.
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