Erste Hilfe bei Vergiftungen
Damit der Tierarzt die richtige Behandlung einleiten kann, ist er auf folgende Hinweise angewiesen:
- verdächtige Giftquelle (wenn möglich auch die Verpackung, ev. Beipackzettel) in die Praxis mitbringen,
- Produktbeschreibung des Giftes
- Zeitpunkt der Giftaufnahme
- Menge der Giftaufnahme
- Weg der Giftaufnahme (oral, über die Haut, eingeatmet)
- angefressenes oder erbrochenes Material (in einem Plastiksack verpackt)
Hilfreich sind auch folgende Angaben:
- Was wurde gefüttert / gefressen?
- Hatte das erkrankte Tier Zugang zu giftigen Pflanzen?
- Hatte das Tier Zugang zu Insektiziden, Rodentiziden, Herbiziden oder wurde in seinem Aufenthaltsbereich oder der näheren Umgebung eine Schädlings- oder Unkrautbekämpfung durchgeführt?
- Wurde es in letzter Zeit einer Ekto- oder Endoparasitenbehandlung unterzogen?
- Wurden Medikamente verabreicht?
- Wurde in der Umgebung des Tieres etwas verändert (Bauarbeiten im Haus oder Garten, neue Einrichtungen, neues Zubehör, z.B. Hundedecke)?
Erste lebenserhaltende Maßnahmen
- Atemwege freihalten: Maulhöhle von Schleim und Erbochenen befreien, Zunge herauslagern
- bei Krämpfen Hund beruhigen und Gegenstände entfernen, an denen er sich verletzten kann
- bei Atemstillstand: Herzdruckmassage (Hund seitlich lagern und linke Brustwand rhythmisch komprimieren)
Der Tierbesitzer sollte kein Erbrechen auslösen, da das Tier ersticken könnte. Er sollte auch nicht versuchen, dem Tier Milch, Eiweiß oder pflanzliche Öle zu verabreichen.
Er kann versuchen, das Fell, die Haut, die Schleimhäute und Augen des Tieres mit lauwarmem Leitungswasser zu waschen (Handschuhe benutzen!). Trockene Pulver können mit dem Staubsauger entfernt werden.
Zusätzliche Maßnahmen durch den Halter sind nur dann sinnvoll, wenn er genau weiß, welche Giftstoffe sein Tier aufgenommen hat. Es ist zunächst immer der Rat eines Tierarztes einzuholen!